Mit dem Aloisiusfest stand jetzt ein weiteres Wochenende im Zeichen des Schützenbrauchtums, genauer gesagt der Aloisius-Jugend. Dem obligatorischen Zapfenstreich auf dem Marktplatz folgte freitagsabends der überaus gut besuchte Festkommers in Schumachers Bistro, der nicht nur von Festreden, sondern auch von der Würdigung zahlreicher Jubilare geprägt war. Mit Spannung erwartet wurde der samstägliche Wettkampf um die Königswürde der Aloisius-Jugend, galt es doch, einen Nachfolger für die amtierende Majestät Philipp Metzger zu ermitteln. Wie immer wurde das Königsschießen mit dem großen Schulfest der Aloisiusschule kombiniert.
Mit den Zwillingen Jakob und Justus Burow, Rico Groß, Simon Müller und Leon Rosenthal schossen gleich fünf Kandidaten auf den Königsvogel, der fast schon im Rekordtempo zu Boden ging. Jakob Burow hatte um exakt 11:49 Uhr den 29. und entscheidenden Schuss auf dem noch etwas störrischen Vogelrumpf platziert und wurde danach unter großem Jubel auf den Schultern seiner Kameraden zur Amtseinführung getragen. Erste Gratulanten waren der Aloisius-Jugend-Vorstand um Christoph Holzberger, Bürgerschützenkönig Jürgen Schmitz, Junggesellen-Schützenkönig Benedikt Appel, Ahrweinprinzessin Merle Kurth und Dechant Jörg Meyrer, der zuvor schon den Festgottesdienst zelebriert hatte. Wie es Tradition ist, erhielt die neue Majestät als äußere Zeichen der Königswürde Zepter und Königskette aus den Händen des Vorgängers, bevor Jakob Burow beim festlichen Einzug durch das Ahrtor von zahlreichen Zuschauern würdig empfangen wurde. Der neue Schützenkönig der Aloisius-Jugend ist 12 Jahre jung, besucht die 7. Klasse des Gymnasiums Calvarienberg und widmet sich in der Freizeit dem Spielmannszug Ahrweiler, dem Fußball sowie den Ahrhöde Jonge. Seit 2019 ist der Sohn von Verena und Frank Burow zudem als Trommler bei der Aloisius-Jugend aktiv. Schon Opa Jakob Strack amtierte 1960 als König der Aloisius-Jugend.
Dass die Königskandidaten so reibungslos auf den Vogel anlegen konnten, war auch der St. Sebastianus Schützen-Bruderschaft Merkstein aus Herzogenrath bei Aachen zu verdanken, die der Aloisius-Jugend eine neue Armbrust stifteten, war doch die alte Waffe bei der Flutkatastrophe stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Überhaupt gab es rund um die Aloisius-Jugend einige gute Nachrichten. So konnte man auch in diesem Jahr wieder viele Neuzugänge aufnehmen. Fünfzig aktive Mitglieder zählt man derzeit, darunter 16 Musiker. Allerdings ging auch eine Ära zu Ende: für Schießmeister Werner Knieps war es nach 36 Jahren der letzte Einsatz in dieser Position, doch das Amt bleibt dank Neffe Fabian Knieps in der Familie. Mit der Parade auf dem Calvarienberg und einem kurzem Umzug durch die Stadt endete das Aloisiusfest auf vertraute Weise.