Tambourcorps spielte für den guten Zweck.
Der Nachwuchs der Kapellenfreunde Walporzheim kann sich freuen. Für deren Projekte wurde nämlich kräftig Geld gesammelt. Da dürfte einiges zusammengekommen sein, denn das Benefizkonzert des Tambourcorps der Ahrweiler Bürgerschützen-Gesellschaft lockte doch rund 140 Gäste unters Vordach des Walporzheimer Sportlerheims.
Mit Zeltplanen war dort ein Wind- und Wetterschutz entstanden, der Platz für die Gäste und die Spielleute bot. Und die sorgten nicht nur für eine gut gefüllte Jugendkasse der Kapellenfreunde, sie stimmten auch so manch einen Ahrweiler und Walporzheimer Schützen auf die Ende Mai kommenden großen Schützenfesttage in Ahrweiler ein. Denn zu hören gab es ausschließlich Marschmusik. Tambourmajor Jürgen Schmitz schwang dabei nicht nur den Taktstock, er hatte auch zu jedem Marsch eine kleine Geschichte parat. Schmitz erläuterte, dass der „Regiments-Gruß" nur durch einen Zufall den Weg in die Heeresmarschsammlung gefunden hatte, weil er dort einen doppelt vertretenen Marsch ersetzen musste. Der Tambourmajor machte deutlich, dass es sich beim „Schwedischen Kriegsmarsch" um einen der ältesten Märsche handele, der noch aus dem 30-jährigen Krieg stamme. Wenig zu sagen hatte der musikalische Leiter zum wohl relativ jungen Marsch „Airport", denn hier sind weder der Komponist noch das Entstehungsjahr bekannt. Aus „In die weite Welt" war einst das Wanderlied „Wem Gott will rechte Gunst erweisen" entstanden, und der Colonel-Bogey-Marsch schaffte es als Filmmusik sogar bis an die Spitze der deutschen Hitparaden. Es waren interessante Geschichten rund um die Titel, die das Corps im erweiterten Flötensatz präsentierte.
Neben dem Deutschmeister Regimentsmarsch oder dem Marsch der Medici blieb den Musikern sogar noch Zeit und Luft für einen Operetten-Tanz. Der Can Can von Jacques Offenbach aus „Orpheus in der Unterwelt" schaffte ebenfalls den Sprung auf die Titelliste. Kein Wunder, ist dieser zumindest rhythmisch von einem Marsch nicht allzu weit entfernt. Dreizehn Stücke standen auf dem Programm, das war für die Walporzheimer aber nicht genug, sie forderten vehement Zugaben und bekamen diese auch. Schmitz setzte den Taktstock noch viermal an und präsentierte natürlich auch die Hits unter den Märschen, wie „Alte Kameraden" oder „Preußens Gloria."