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"Haus der Schützen" ist fertig

"Haus der Schützen" ist fertig

Museum im Erdgeschoss - Versammlungsraum darüber - Bürgerschützen investierten rund 145.000 €

Punktlandung für die St. Sebastianus Bürgerschützen in Ahrweiler: Genau eine Woche vor dem Höhepunkt der Feierlichkeiten ihres Schützenfestes konnte der Hauptmann und Vorsitzende Willi Busch am Donnerstag, den 12.Juni 2014 verkünden: „Das Haus der Schützen ist fertig."

Gemeint ist die altehrwürdige Blankart'sche Zehntscheuer im Herzen der Ahrweiler Altstadt, die die Stadtverwaltung als ehemaliger Eigentümer den Bürgerschützen für rund 100.000 Euro verkaufte. Erstmals hat die Gesellschaft in ihrer langen Geschichte damit eine Immobilie erworben, die sie ein Stück unabhängiger macht. Dabei ist der Name Programm. Denn das Gebäude ist eben ein „Haus der Schützen" und die sind in Ahrweiler in gleich drei Gesellschaften organisiert. Und so überreichte Willi Busch, der mit dem Verwaltungsrat der Gesellschaft und rund 100 geladenen Gästen die Eröffnung feierte, auch den Vertretern der beiden anderen Ahrweiler Schützengesellschaften einen Schlüssel. Im Innenleben der Zehntscheuer hat sich seit dem Umzug der dort ehemals beheimateten Malschule Roos von Kolja Schäfer viel getan. Das Obergeschoss wurde erweitert, Eichenbalken eingezogen und Dielen verlegt. Der Keller wurde durch drei Eichentüren geschlossen, alter Holzboden geschliffen und versiegelt, eine neue Kücheneinheit gekauft und alle Innentüren wurden ersetzt. Vor den Fenstern bieten Gitter einen Einbruchsschutz, erleuchtet wird das Innere durch energiesparende LED-Lampen und noch viele weitere handwerkliche Tätigkeiten forderten ein Handanlegen. Da die meisten Handwerker als Schützenbrüder lediglich ihr Material erstattet bekamen und Feuerwehr und THW neben vielen Helfern ehrenamtlich anpackten, trieben der Innenausbau und der Umzug aus dem Alten Rathaus die Kosten nicht mehr sonderlich in die Höhe. Insgesamt mussten die Schützen rund 145.000 für Kauf und Renovierung in die Hand nehmen. Viel Geld für einen Verein, aber eine überschaubare Größe für den Erwerb einer Immobilie. Entstanden ist nun im Erdgeschoss ein Schützenmuseum und im Obergeschoss ein Raum, in dem bis zu 40 Personen Platz finden.

Mit jeder Menge Stolz in der Stimme sprach Bürgerschützen-Hauptmann Willi Busch bei der Eröffnung am vergangenen Donnerstag von einem besonderen Tag, ließ noch einmal die über zwei Jahre laufenden Überlegungen und guten Gespräche mit der Stadtverwaltung Revue passieren und bezeichnete die Investition als vorausschauend für Kinder und Enkelkinder, die die Traditionen fortführen sollen. Zudem bleibe ein historisches Gebäude in Ahrweiler Hand und der Stadt als Schmuckstück erhalten. Busch dankte neben den vielen Helfern vor allen Dingen Michael Seeliger, der als Bauleiter alle Fäden in der Hand hielt. Er dankte aber auch Heike Hollunder. Die Museumspädagogin hatte ihr Fachwissen bei der Gestaltung des Museums eingebracht und berichtete darüber, wie man mehr als 1000 Jahre Schützenwesen auf 100 Quadratmeter untergebracht habe. Die Zauberformel: „weniger ist mehr." Ein althergebrachtes Museum mit großem „Gähnfaktor" habe es nicht werden sollen, vielmehr ein Museum, dass ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation herstelle. Exponate, wie Schützensilber, Pokale, Gewehre, Urkunden oder Bilder sind zu sehen, aber in einem überschaubaren Maße. Wer mehr sehen will, kann das auch, und zwar digital und interaktiv zugänglich über Flachbildschirme, die selbst gesteuert werden können. Nach und nach wird der ganze „Schatz der Schützen" dort abgerufen werden können. Einen ersten Eindruck kann sich die Bevölkerung nach dem Schützenfest machen. Am Sonntag, 6. Juli, laden die Schützen und die Museumsbetreuer Werner Kathe und Herbert Engel ab 13 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

Im Rahmen der Eröffnungsfeiern am vergangenen Donnerstag erhielt das Haus der Schützen natürlich auch seinen kirchlichen Segen. Den erteilten Präses Jörg Meyrer und Pastor Karsten Wächter. Ihre Freunde über das entstandene neue Schützendomizil drückten zudem Bürgermeister Guido Orthen und Landrat Dr. Jürgen Pföhler, beide übrigens Ahrweiler Schützenbrüder mit Leib und Seele, aus. Orthen lies dabei auch verlauten, dass man über die Nachnutzung des Alten Rathauses am Ahrweiler Markt, das bislang unter anderem auch das Schützenmuseum beherbergte, in den kommenden Wochen trefflich diskutieren wolle. Das neue Schützenmuseum bezeichnete er als eine Bereicherung der Museumslandschaft in der Stadt. Das sah Dr. Pföhler genau so. Immerhin sei das Schützenmuseum das einzige seiner Art in Rheinland-Pfalz. Der Landrat hatte neben dem Kreiswappen auch noch einen Bewilligungsbescheid über Zuschüsse in Höhe von 7.000 Euro dabei.

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Kontakt

St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft

Ahrweiler 1403 e.V.

Auf der Rausch 4a
53474 Ahrweiler
 
info@bsg-aw.de
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