Bürgerschützen bereiten Bundesfest generalstabsmäßig vor
Ahrweiler steht schon spürbar im Zeichen des Bundesschützenfests vom 14. bis 16 September. Die Versammlung der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler im Alten Zunfthaus wurde deshalb klar von diesem Thema dominiert. Einleitend aber hatte der Chronist und Schriftführer Hans-Georg Klein das Wort, der aber auch das kommenden Fest in seinen Bericht einbaute. Dieses Ereignis „wird in die Geschichte der Bürgerschützen eingehen", wertete Schützenhauptmann Wilhelm Busch das Bundesfest, das von der Gesellschaft organisiert wird. Busch führte souverän und trotz des anstehenden enormen Arbeitsumfangs locker mit einer Prise Humor durch die gut besuchte Mitgliederversammlung. Deutlich machte er aber auch, dass diese Veranstaltung eine „große Gemeinschaftsleistung" ist und sein wird.
Das Wort hatten die einzelnen Ausschüsse , deren Ausführungen von einer durch Klaus Terporten hervorragend erarbeiteten Powerpoint-Präsentation unterstützt wurde, die den Mitgliedern nachvollziehbar und überschaubar das kommende Geschehen und die Planungen verdeutlichte.
Zustimmung fand das von Kurt Pantenburg vom Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit & PR vorgestellte Fest-Logo. Erstmals zu sehen war im Zunfthaus eines der sechs großen werbenden Festbanner, das Festwirt Bienefeld noch am gleichen Tag nach Ahrweiler zur Versammlung gebracht hatte. In Arbeit ist eine 64-seitige Festschrift, war zu hören. Eine Große Pressekonferenz unter der Leitung des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbrüderschaften wird am 5. September im Rathaus der Kreisstadt stattfinden.
Jürgen Schmitz vom Ausschuss „Zapfenstreich" gab sich überzeugt, dass der Zapfenstreich am Freitag, 14. September nach dem ökumenischen Gottesdienst ein „besonderes Ereignis" wird.
Peter Diewald vom Finanzausschuss zeigte sich überzeugt, dass mit den Festwirten eine gute Wahl getroffen wurde. Schon in Kaarst hatte man sich überzeugen können, dass die Angebote hochwertig sind. Übrigens ist die Veranstaltung am Fest-Samstagabend schon ausverkauft.
Peter Krämer vom Ausschuss für Verkehrslenkung rechnet mit etwa 250 ankommenden Bussen, die durch eine geschicktes System geordnet an- und auch mit den Gästen abfahren können. Die Anwohner in den betroffenen, für den Durchgangsverkehr gesperrten Straßen werden rechtzeitig und ausreichend informiert, sicherte er zu.
Herbert Engel sagte, dass das Museum der Schützen sich bei der Museumsnacht am 16. Juni mit neuen Exponaten präsentieren wird.
Jahresbericht über das Schützenjahr 2006:
Hans-Georg Klein führte in seinem Jahresbereicht aus, dass das abgelaufene Schützenjahr weitgehend von den Vorbereitungen zum Bundesfest in diesem Jahr hier in Ahrweiler geprägt war. Die Arbeiten der Ausschüsse sind voll im Zeitplan, teilweise sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. „Die bisherigen Ergebnisse lassen einen harmonischen und wirtschaftlich effektiven Ablauf des großen Festes erwarten" zeigte er sich zuversichtlich.. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Bürgerschützen für die beiden Festabende am Freitag mit den „Botzedresser" die Firma Apollinaris und für den Samstagabend mit den „Bläck Fööss" die Kreissparkasse Ahrweiler als Hauptsponsor gewinnen konnten. Ein weiterer Sponsor ist die Volksbank RheinAhrEifel. Die Zusammenarbeit mit den Behörden, der Kreis- und der Stadtverwaltung, ist sehr effizient, dass liegt auch daran, dass der Landrat und der Bürgermeister kompetente und engagierte Mitarbeiter als Kontaktpersonen zur Verfügung gestellt haben, dankte Klein.
„Stolz sind wir auch darauf, dass wir den Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert als Schirmherr gewinnen konnten".
Im Zusammenhang mit der Planung wurden einige Ortstermine mit der Bundesleitung in Leverkusen hier vor Ort durchgeführt. Der Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs war zweimal in Ahrweiler. Der bisherige Orga-Leiter Peter Backes hat die Veranstalter auch im abgelaufenen Jahr beraten.
Am dritten Wochenende im September fand das Bundesfest 2006 in Kaarst statt. Eine Abordnung des Verwaltungsrats der Schützen hatte auf Einladung des Bundes der Historischen deutschen Schützenbruderschaften an den drei Tagen in Kaarst die Gelegenheit, in Punkto Organisation hinter die Kulissen zu schauen und wertvolle Erkenntnisse zu sammeln. Bürgermeister Dr. Tappe war über die drei Tage mit von der Partie. Der PR-Ausschuss mit Jochen Ulrich und Reiner Bauer hatte in Kaarst einen Info-Stand aufgebaut und konnte so gute Kontakte mit vielen auswärtigen Schützen knüpfen, berichtete Klein weiter. Die Werbebroschüre fand reißenden Absatz. In Gesprächen lobten die Schützen immer wieder, dass in dieser Broschüre endlich einmal die Schützen im Mittelpunkt stünden. Sonntags fand der Festzug unter starken Beteiligung der Ahrweiler Schützen statt. Das Fernsehen hat die Ahrweiler ausgiebig gewürdigt. Als die drei Tage zu Ende waren, habe Hauptmann Wilhelm Busch geseufzt und den historischen Ausspruch getan: „Da haben wir uns wieder für die Tradition und die Vaterstadt aufgeopfert.". Nachdem man die Nachfahren 2008 aus Beverungen kennen gelernt hatten, war spontan beschlossen worden, auch Beverungen im Jahr 2008 einen Besuch abzustatten.
Der Ausrichter des Bundesfest stellt für ein Jahr den Fahnenträger der Bundesstandarte, die im übrigen traditionsgemäß für dieses Jahr im betreffenden Ratshaus aufgestellt wird. Der Verwaltungsrat hat als Fahnenträger Jochen Ulrich gewählt, der diese Wahl auch angenommen hat, und nun bei Bundesveranstaltungen zusammen mit zwei Begleitern die Bundesstandarte tragen wird.
Am 19. März des vergangenen Jahres eine große Abordnung des Verwaltungsrats bei der Bundesvertreterversammlung in Leverkusen, um auch schon hier im Vorfeld für Ahrweiler zu werben.
Im übrigen sind die Beziehungen der Ahrweiler Schützen zum Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften originär. Nur wenige Schützenbrüder wissen, dass die Ahrweiler Schützen zu den treibenden Kräften bei der Gründung 1928 gehörten, erinnerte Klein.
Der Generalanzeiger wird zum Bundesfest eine Festbeilage drucken, darin sind dann Bilder zu sehen, wie die Ahrweiler Schützen 1928 in Köln mit überzeugender Mannschaftsstärke aufmarschiert sind. Die Bilder zeigen das Elitecorps, das Fähnrichsglied und das Königsglied mit dem damaligen König Dr. Pomp an der Spitze. „Also von wegen, datt hätt et noch nie jejewe! Sogar die Junggesellen – wie ein Bild ausweist – zogen mit", berichtete er schmunzelnd. Auf Bezirksebene mussten natürlich auch einige Veranstaltungen besucht werden, weil der Bezirk Rhein-Ahr am 19. Mai sein 75jähriges Bestehen feiert. „Wir sind alle zum Festumzug und zum Festabend in der Remagener Stadthalle eingeladen".
Nun zur Chronik der laufenden Ereignisse, so Hans-Georg Klein.
Am Montag nach der letzten Jahreshauptversammlung kam die Gesellschaft wir der traurigen Pflicht nach, der Majestät von 1984-87 Professor Dr. Bernhard Kreutzberg zu Grabe zu tragen. Am 20. Mai hatte Herbert Engel unser Museum im Rahmen der Museumsnacht geöffnet. Der Besucherzuspruch war bemerkenswert.
Höhepunkt unseres Schützenjahres war zweifellos das große Schützenfest am 11. Juni. Die neue Majestät Kurt Pantenburg konnte in einem grandiosen Trinkzug der Bevölkerung vorgestellt werden. Die meisten Schützenbrüder hatten noch die mahnenden Worte unseres Hauptmann im Ohr, so dass der Trinkzug zügig und ohne größere Zwischenfälle ablaufen konnte. „Ich jedenfalls hatte meinen Spaß, die meisten Schützenbrüder auch. Wenn man natürlich auf das Haar in der Suppe wartet, wird man eins finden und wenn es das eigene ist", mahnte Klein.
Am 4. Oktober wurden die Trauben im Forstberg und erstmalig im Karlskopf gelesen. Die Ergebnisse waren hervorragend. Mit durchschnittlich 94° Öchsle waren alle zufrieden. Wenn allerdings die Stöcke im Karlskopf in diesem Jahr voll tragen, „werden wir an zwei Tagen lesen müssen". Neben der Arbeit kam natürlich die „Maarteljaß" nicht zu kurz. Die Gesellschaft zählt jetzt 671 Mitglieder.