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Schützenfest 2017

Schützenfest 2017

„Wohl kaum lässt sich die Verbindung von christlichem Glauben und irdischem Frohsein besser zeigen, als an Fronleichnam in Ahrweiler." Mit diesen Worten eröffnete der Hauptmann und Vorsitzende der St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft, Jürgen Knieps, am Donnerstagmittag im Helmut-Gies-Bürgerzentrum den Festakt seiner Gesellschaft zum Schützenfest. Da waren die kirchlichen Teile des Fronleichnamsfestes bereits beendet, das in aller Herrgottsfrühe mit lauten Böllerschüssen und der Reveille, dem sogenannten Weckruf, begonnen hatten. Für die Schützen begann ein langer Tag, denn auch in diesem Jahr boten sie wieder eine rund 600 uniformierte Personen starke Eskorte des Allerheiligsten auf. Hochsommerliches Wetter spülte dazu jede Menge Gäste in die Stadt, die spätestens zur Mittagszeit gut gefüllt war. So voll, dass Dechant Jörg Meyrer, der auch Präses der Schützen ist, beim Festkommers am Nachmittag von einer anstrengenden Prozession mit Volksfestcharakter sprach.

Nach dem Schlusssegen in St. Laurentius am Mittag ging auf dem Markt das traditionelle Zeremoniell der Schützen weiter. Bürger, Junggesellen und Aloisiusjungen bildeten eine große Front, die drei Majestäten der Gesellschaften schritten diese ab, dem dreifachen Doppel-Salut folgte die Stechschritt-Parade der fünf angetretenen Junggesellenzüge aus Ahr-, Nieder- und Oberhut, Walporzheim und Bachem.

Während die Junggesellen am Nachmittag nach Walporzheim weiterzogen, um auch dort ihre neue Majestät Vitus Appel vorzustellen, trafen sich die St. Sebastianus Bürgerschützen zum Kommers. Hier erinnerten alle Festredner noch einmal an die feierliche Verabschiedung der Ursulinen vom Kloster Kalvarienberg, bei dem die Schützen die Nonnen unter anderem mit der Aufführung des Großen Zapfenstreichs gewürdigt hatten. Hauptmann Jürgen Knieps ermunterte die rund 400 Bürgerschützen dabei, ihre Vereinstätigkeit auch unter sozialen Aspekten zu leben und vor allem den Älteren unter ihnen in der Schützengesellschaft den sozialen Lebensraum zu geben.

Dechant Meyrer ging einmal mehr auf die großen Veränderungen, die in der katholischen Kirche anstehen, ein. So werde 2019 nicht nur das 750-jährige Bestehen der Laurentiuskirche gefeiert, auch stehe dann der Abschied von der Pfarrei St. Laurentius an, die mehr als 800 Jahre existiere. Weil Orden und Klöster in der Vergangenheit immer die Speerspitze der Kirche gewesen seien und deren Entwicklung der allgemeinen Entwicklung immer voran ging, prophezeite Meyrer im Angesicht der Tatsache, dass viele Klöster ums Überleben kämpfen, auch der Kirche schwere Zeiten.

Aktuell seien die Schützengesellschaften aber prägend für den Ahrkreis, betonte Landrat Jürgen Pföhler und erinnerte an die Anpassungsfähigkeit dieser Gesellschaften. Bestes Beispiel: als Napoleon die Schützen verbot, wurde in Ahrweiler statt des Schützen- ein Napoleonsfest gefeiert und die Rechnung dafür der Verwaltung geschickt. 1810 entsprang mit Francois Denis Vannesson sogar der Schützenkönig der französischen Verwaltung. Auch Bürgermeister Guido Orthen machte klar, dass man mit der Zeit gehen müsse und forderte Mut zur Gestaltung. Ortsvorsteher Peter Diewald, der bei den Schützen eine funktionierende Verbundenheit und Teilhabe feststellt, sieht hierin eine herausragende Eigenschaft der Gesellschaft. Er wies zugleich auf die anstehenden Feiern zum 1125-jährigen Bestehen Ahrweilers im kommenden Jahr hin. Gleich zu Beginn des Kommerses hatte Schützenkönig Willi Busch gefordert, der aus den Fugen zu gleitenden Welt sowohl als Demokraten als auch als Christen etwas entgegensetzen.

Am Nachmittag präsentierten sich die Schützen noch zu einem Umzug durch die Ahrweiler Altstadt, ehe sie sich in ihre Quartiere zurückzogen. Ein langer Tag ging zu Ende und ein weiterer stand bevor. Denn am Freitag gingen die Feiern weiter. Am Nachmittag zogen die Züge einmal mehr auf, nach Salutschüssen zeigten die Bürger dann auf dem Markt, dass sie in puncto Stechschrittparaden den Junggesellen immer noch in nichts nachstehen. Am Abend folgte dann zum Ausklang der Schützenball im Ahrweiler Bürgerzentrum, ehe das Fest für die St. Sebastianus Schützen um Mitternacht mit einem letzten Umzug, auch „Wackelzug" genannt, endete.

Ehrungen und Neuaufnahmen

Die St. Sebastianus Bürgerschützen in Ahrweiler haben rund 700 Mitglieder, viele davon seit langen Jahren. Am Donnerstag gab es insgesamt 27 Ehrungen. Die Jubiläumsmedaille und eine Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Werner Bergmann, Walter Goller, Franz-Josef Küpper, Bruno Meister, Franz-Josef Schäfer, Bernd Schrading (alle Elitecorps), Hartmut Ketz, Olaf Petersen, Egon Plümer (alle Königsglied), Hans Reinhold Kever, Michael Maßelter (beide Leutnantsglied), Eduard Broll, Heinz Hoppe, Erich Klaes, Werner Krämer, Rolf Müller (alle Oberleutnantsglied) sowie Werner Schüller (Tambourcorps). Für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Hans Kozisek, Dieter Stahl (beide Fähnrichsglied), Wendelin Latz, Dr. Wilhelm Schulz, Armin von Ameln (alle Königsglied), Josef Anhalt, Hans Wilhelm Söller (beide Leutnantsglied), Dirk Böhm, Heinz Adolf Rech (beide Oberleutnantsglied) sowie Jürgen Schmitz (Tambourcorps).

Neu in die Gesellschaft aufgenommen wurden Ulrich Stelzer, Frank Bender, Harald Durben, Jürgen Ritter, Rudolf Schulte-Sasse, Joseph Keitgen und Leo Henz.

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Kontakt

St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft

Ahrweiler 1403 e.V.

Auf der Rausch 4a
53474 Ahrweiler
 
info@bsg-aw.de
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