Dieter Zimmermann wacht übers Schützenvermögen.
Der Hauptmann als Vorsitzender und der Schatzmeister gehören zu den wichtigsten Positionen in Vorstand und Verwaltungsrat der Ahrweiler Bürgerschützen. Im Januar war der Posten des Schatzmeisters vakant geworden, weil eben jener in einer außerordentlichen Generalversammlung zum neuen Hauptmann gewählt wurde. Seit Freitag ist der Vorstand wieder komplett. Dieter Zimmermann wurde seitens der 123 bei der Jahreshauptversammlung anwesenden Schützen ohne Gegenstimme in dieses Amt gewählt. Einen Gegenkandidaten hatte es nicht gegeben, zumal das Vorschlagsrecht für dieses Amt nicht bei allen Schützen, sondern ausschließlich beim Verwaltungsrat lag. Der 55-jährige Direktor der Kreissparkasse Ahrweiler, der einräumte, sich bei der Entscheidung für die angetragene Bewerbung Bedenkzeit erbeten zu haben, freut sich nun auf die Aufgabe, wie er betonte. Hauptmann und Amtsvorgänger Jürgen Knieps war erster Gratulant. Knieps hatte zuvor in Personalunion letztmalig einen Kassenbericht vorgetragen und musste dabei in der Kombination aus Kasse und Vereinsvermögen ein Jahresminus von 6.300 Euro einräumen. Dies sei aber nicht außergewöhnlich, denn die Ahrweiler Schützen erwirtschaften in jedem Jahr des sogenannten „großen Schützenfestes", dass in der Regel alle drei Jahre stattfindet, ein stattliches Minus. Dieses wird zumeist in den beiden Folgejahren ausgeglichen, bemerkte der Hauptmann. Die Jahreshauptversammlung im Forum Altes Zunfthaus verlief überaus harmonisch. Schützenkönig und Ex-Hauptmann Willi Busch betrachtete in seinem Grußwort noch einmal die vielen sozialen Aktivitäten der Schützen. Chronist Peter Diewald verlas einen ebenso launischen, wie ausführlichen Jahresbericht.
Darin verriet er, dass es im Vorfeld des Königsschusses des Hauptmanns im vergangenen Jahr nicht, wie im Karneval behauptet, zu einem Bewerbungsgespräch zwischen Willi Busch als Hauptmann und sich selbst als Königskandidaten gekommen sei. Vielmehr aber habe der Kandidat Busch sich beim Hauptmann Busch schriftlich beworben und auf gleichem Weg eine Zusage erhalten. Über diese, in der Chronik vermerkte Vorgehensweise dürften auch kommende Generationen in Ahrweiler noch schmunzeln.
Dem Bericht des Chronisten folgte eine Rückschau des Museumsleiters des „Hauses der Schützen", Herbert Engel. Er berichtete von 3.500 Museumsbesuchern im vergangenen Jahr, zudem wurde das Haus 66 Mal für Versammlungen und Sitzungen reserviert. Die Schützen scheinen sich hier wohlzufühlen. Das Amt des Museumsleiters gab Engel nach zwölf Jahren ab, zum Nachfolger ernannte der Verwaltungsrat Werner Kathe.
Dem Kassenbericht folgte die Bestätigung der ordnungsgemäßen Kassenführung durch Rechnungsprüfer Rolf Groß, der gemeinsam mit Theo Peters bei den nachfolgenden Wahlen als Rechnungsprüfer für drei Jahre bestätigt wurde. Dass der Vereinsbeitrag aufgrund der guten Kassenlage unverändert bleibt, wurde von der Versammlung ebenfalls einstimmt beschlossen. Abschließend informierte der Hauptmann noch über bevorstehende Ereignisse. So wird es in diesem Jahr vom 21. bis 28. Mai im Rahmen der Schützenfestwoche wieder ein „kleines" Bürgerschützenfest geben. Allerdings werden dabei Bürger- und Junggesellenschützen zu Ehren der 200-Jahrfeier des Landkreises Ahrweiler am 21. Mai auf dem Ahrweiler Marktplatz den großen Zapfenstreich aufführen. Ebenfalls informierte Hauptmann Jürgen Knieps, dass ein seitens der Schützen verpachteter Weinberg in Bachem wieder in Eigenregie bewirtschaftet wird, damit den Schützen in Zukunft deren eigener Wein nicht ausgeht. Davon verkosten sie nämlich Jahr für Jahr rund 2.500 Flaschen selbst.