Der neuangelegte Wingert auf dem Karlskopf trägt die ersten Spätburgundertrauben. Satte Lese im Forstberg. Seit mehr als 400 Jahren betreiben die Sebastianer Weinbau. Fürs Bundesfest 2007 sind sie gut gerüstet.
Hauptmann Wilhelm Busch ist zufrieden. Gestern haben die Ahrweiler Bürgerschützen die Trauben aus ihren Wingerten eingebracht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 98 Öchsle-Grade wies das Refraktometer im Ahrweiler Forstberg aus. Die Spätburgundertrauben an den 1500 Stöcken zeigten sich gesund und ertragreich. "Rund 3 500 Liter Schützenwein werden die Trauben ergeben, die wir dort gelesen haben", sagte Busch, der mit vielen Helfern aus Verwaltungsrat und Zügen sowie deren Ehefrauen in die Steillage gegangen war. Der Forstberg liegt rechts von der Ahrweiler Ellig und gehört zu den von der Sonne verwöhnten Lagen.
Die zweite Lage, die gestern von den Schützen gelesen wurde liegt auf dem Karlskopf in Bachem. Dort gab es eine Premiere, denn zum ersten Mal wurde der neu angelegte Wingert abgeerntet - 1 500 Liter. Statt früher Frühburgunder stehen dort jetzt 1 500 Stock schützeneigener Spätburgunder. Gut 80 Öchslegrade wurden bei den Erstlingstrauben gemessen, was sich durchaus sehen lassen kann. Die Verarbeitung der Trauben hat gestern Nachmittag schon begonnen. Diese liegt in den Händen von Marc Adeneuer vom Weingut JJ. Adeneuer, selbst Schütze und als Offizier Mitglied des Verwaltungsrates.
Kredenzt werden soll der edle Tropfen beim Bundesschützenfest 2007. Denn im September nächsten Jahres erwarten die Ahrweiler Sebastianer dazu 40 000 Schützen aus ganz Deutschland. Was den Wein angeht, sind sie jetzt für die Großveranstaltung gut gerüstet. Der Weinbau der Schützen hat eine lange Tradition. Schon seit mehr als 400 Jahren haben die Sebastianer eigene Wingerte und bauen die Tropfen für ihre Feste aus. Dieses ist weltweit einmalig und Grund genug für die fast 700 Mitglieder, stolz darauf zu sein.