Benedikt Appel ist der neue Schützenkönig der St. Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft Ahrweiler
Benedikt Appel ist der neue Schützenkönig der St. Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft Ahrweiler. Am Sonntagabend holte er den Vogel mit dem 50. Schuss von der Stange und wurde sofort frenetisch gefeiert. Und das nicht nur von seinen Kameraden aus der Ahrhut, wo er aufgewachsen ist.
In Ahrweiler sind die Schützenfestwochen eingeläutet. Seit Freitag ziehen Schützen in ihren grünen Röcken oder schwarzen Anzügen und Musikzüge immer wieder zu allerlei öffentlichen und internen Anlässen quer durch die Stadt. Am Samstagabend wurde der offizielle Part mit einem Zapfenstreich auf dem Marktplatz eröffnet. Höhepunkt des ersten Schützenfest-Wochenendes war das Königsschießen der St. Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft. Am Sonntagabend errang Benedikt Appel die Königswürde. Am Schießstand in der Quarzkaul zwischen Kalvarienberg und Maibachfarm setzte sich der 27-Jährige, der seit zwölf Jahren dem Junggesellenverein der „Ahrhöde Jonge“ angehört, gegen seinen einzigen Konkurrenten durch, den zwei Jahre jüngeren Justin Büsch aus der Oberhut. Um 19:45 Uhr holte Appel mit dem 50. Schuß das letzte Stück des hölzernen Vogels von der Stange. Böllerschüsse verkündeten es anschließend bis ins Tal: Ahrweilers Junggesellen haben einen neuen Schützenkönig!
Wer von den beiden Kandidaten der glücklichere Schütze war, blieb den zahlreichen Besuchern auf dem Schießgelände noch eine ganze Weile verborgen, denn das Zelt, aus dem die Bewerber auf den Holzvogel zielen, gewährt keinerlei Einblicke.
Und so dauerte es noch mehr als eine Viertelstunde voller Spannung, bis der Hauptmann und Vorsitzende der St. Laurentius-Schützen, Raphael Mausberg, ans Mikrofon trat und verkündete: „Der alte König muss abtreten, es lebe der König.“ Jubel brandete auf. Auf den Schultern seiner Kameraden, der Fähnrichsbegleiter Lukas Jakobs und Florian Knieps wurde Benedikt Appel zur traditionellen Proklamation ins Festzelt getragen. Auf dem Weg dorthin galt es, ein erstes Bad in der Menge zu nehmen und dabei dutzende Hände der Gratulanten zu schütteln. Nicht nur für den Wirtschaftsingenieur ist mit dem Königsschuss ein ganz besonderes Jahr, jährt sich doch die Königswürde seines Vaters Jürgen bei den Junggesellen-Schützen in diesem Jahr exakt zum 50. Mal.
Im Festzelt angekommen, konnte der frischgebackene Junggesellen-Schützenkönig sein Glück noch immer nicht fassen. Dort proklamierte Hauptmann Raphael Mausberg die neue Majestät, ehe ihm Vorgänger Christoph Eudenbach die Kette mit den Königsschildern der letzten Jahre, die Interimskette und das Zepter als äußere Zeichen seiner Königswürde umhingen und übergaben. Offizielle Gratulanten brachten Blumen, Präsente und rührende Worte.
Jürgen Knieps, Hauptmann der Ahrweiler St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft, sprach das Jubiläum des Vaters der neuen Majestät an. Knieps Dank galt aber auch dem unterlegenen Kandidaten Justin Büsch. In Vertretung von Bürgermeister Guido Orthen gratulierte der Erste Beigeordnete der Kreisstadt, Peter Diewald, für Stadtrat und Bevölkerung. Diewald sprach von einem spannenden und langen Wettkampf und erinnerte daran, dass Ahrweilers Junggesellen-Schützen mit großen Schritten auf ein großes Vereinsjubiläum zusteuern. Pastor Jörg Meyrer versprach, sich beim abendlichen Empfang des neuen Königs mit diesem erst einmal in aller Ruhe auf der Couch niederlassen zu wollen. Meyrer erinnerte an die Besonderheit der Interimskette, die der Schützenkönig zu allen Terminen trägt, beinhaltet diese doch eine Reliquie des Heiligen Laurentius. Auch die jüngsten Schützen wollten dem neuen König gratulieren, deren Majestät Philipp Metzger freute sich über einen König aus der Ahrhut, derweil der Vorsitzende der Aloisiusjugend, Christoph Holzberger, von einem Nervenkrieg am Schießstand sprach. Seine Ansage an den neuen König: „Feiere schön, wir sind dabei.“
Von der Brudergesellschaft der St. Lambertus Junggesellen-Schützen aus Lantershofen gratulierte deren Hauptmann Clemens Queckenberg, ehe es für die neue Majestät auf den Weg ging, den sich jeder Ahrweiler Schütze einmal wünscht: Hinab aus der Quarzkaul und Einmarsch zu den Klängen des Graf Waldersee-Marsches mit dem Kirchenlied „Tochter Zion.“ Schon im Tor begann der dritte Gratulationsreigen, hier und in der Ahrhutstraße warteten hunderte Ahrweiler, viele Freunde und die Familie der neuen Majestät, um dieser zu gratulieren. Der Festzug durch „seine Hut“ wurde zum Triumphmarsch, ehe es zur offiziellen Vorstellung der neuen Majestät bei Bürgermajestät Peter Diewald und Pastor Jörg Meyrer ging. Immer wieder stockte der Zug, es ging nur Zentimeter um Zentimeter voran. Von allen Seiten kamen die Gratulanten auf die neue Majestät zu beglückwünschen. Am späten Abend zogen sich die Junggesellen und ihre Gäste dann zurück, um in interner Runde ihren neuen Repräsentanten und König feiern zu können. Ihm stehen nun aufregende Tage bevor.